Und jeder. Jeder, der bis heute auf meinem Weg dabei war, war richtig und keiner war falsch. Aber es verändern sich ja Ziele und dadurch auch die Menschen, die einen begleiten. Es ist nicht nur in Partnerschaften so, sondern eben im Business Leben genauso. Ein Unternehmen muss immer aktiv sein, muss sich immer wieder in Frage stellen und sicher immer wieder dem Markt und den Herausforderungen anpassen.
Heute spreche ich mit Frank Bormann. Frank ist bekannt aus „Die Höhle der Löwen“. Er hat Calligraphy Cut ins Leben gerufen. Ein Haar Schneide-Instrument. Ein geniales Produkt das sich zig deutsche Friseur Betriebe nicht mehr wegdenken können. Viele kennen ihn sicherlich durch seinen Pitch bei „Die Höhle der Löwen“. Sehr, sehr inspirierend. Wir packen auf jeden Fall hier den Link in die Shownotes rein. Den musst du dir angucken. Ist sehr, sehr genial.
Und ja, Frank erzählt in dieser Podcastfolge von seinen Erfahrungen mit „Die Höhle der Löwen“ und warum es bei seinem Deal mit Judith Williams und Frank Thelen doch anders kam als geplant. So genug erzählt. Jetzt wünsche ich dir viel Spaß bei der Podcastfolge. Frank, was bedeutet für dich Erfolg?
Morgens aufzustehen und sich auf den Tag zu freuen. Das ist Erfolg. Ja. Ziele. Zielen. Ziele zu haben, die erreichbar sind und die nachhaltig sind. Ich habe mal gesagt, für mich ist Erfolg, wenn ich es schaffe, Fußstapfen zu hinterlassen und nicht Staub aufzuwirbeln. Das ist auch tatsächlich so. Da stehe ich auch dazu. Ich möchte mit meinem Erfolg etwas hinterlassen. Nicht nur meine drei wunderbaren Kinder, sondern auch ein Produkt, eine Leidenschaft, wo andere Menschen weiterentwickeln.
So, das ist für mich Erfolg.
Okay. Ein Produkt, was andere Menschen für dich weiterentwickeln. Ich meine, jetzt sind wir schon irgendwo im Thema drin. Man kennt dich aus „Die Höhle der Löwen“. Du hast echt ein geniales Produkt entwickelt Calligraphy Cut. Wie kam die Idee dazu?
Friseur bin ich jetzt schon. Ich glaube, 40 Jahre oder 39 Jahre. Und ich habe ganz klassisch gelernt in Forchheim, in Bayern. Also so richtig schön, wie man auch zur Friseurschule geht. Das war schon ein bisschen anders. Ich habe eine Privatschule besuchen dürfen, da hat mein Vater mich hingeschickt. Und bin diese also ganz klassisch durchlaufen. Aber ich habe immer ganz, ganz schnell wenn ich ein Ziel erreicht habe, mich sofort auf die Suche nach einem nächsten Ziel gemacht. Ich habe so eine Devise, die heißt, bist du der Meister eines Faches beginne die Lehren eines nächsten.
Und das treibt mich immer, wenn ich was erreicht hat. Und das habe ich durch meine Ehrgeiz immer relativ schnell erreicht. Ich bin nicht der kreativste und beste Friseur auf der Welt, da gibt es viel, viel bessere. Weil den Anspruch habe ich gar nicht. Aber ich kann super gut Dinge entwickeln und Menschen mitnehmen. Und immer wenn ich etwas erreicht hatte, habe ich mich wieder auf einen weiteren Weg gemacht. Und für mich war es wichtig, zum Beispiel nach London zu gehen, die Welt zu bereisen als Akteur. Ich bin über 60 Länder, habe ich bereist als Friseur. Ich liebe es, Menschen zu treffen. Und irgendwann hat mir das alles nicht mehr gereicht. Ich hab gesagt, es muss doch mehr geben als Schere und Messer und Frisieren und da muss dann noch mehr sein.
Und dann habe ich das große Glück gehabt, eine Einheit, eine Mentorin, ein Coach zu finden. Sie heißt Professor Barbara Schott. Sie macht die Methode NLP, die wird ja allen bekannt sein und sie hat meine Stärken mit mir herausgefunden. Also bei NLP, wenn du den richtigen Coach hast, findest du ja selber deine Stärken und nicht dein Coach, sondern du selber. Und sie hat wirklich bei mir in vielen Gesprächen gebohrt und das war bei mir ganz klar zu dem Zeitpunkt feine Haare. Also Frauen mit einer klaren Haut und feinen Haaren, denen die Haare zu schneiden, das ist meine absolute Stärke.
Alles andere kann ich auch. Aber das ist mein USP. Und dann haben wir da überlegt, wie können wir da was machen, diesen Haaren mehr Bewegung und Fülle zu geben? Und da kam tatsächlich ein Erlebnis, was ich hatte und das hat sich im Coaching wieder auf, wieder wiederbelebt. Und das war das, was ich immer erzähle. Und die Story ist genauso authentisch wie wahr. Ich habe einen Strauß Blumen gekauft und zwar Tulpen in ein Floristin Geschäft. Und die Floristin sagt noch Denken Sie daran, die Blumen anzuschneiden. Jetzt bin ich ein pragmatischer Mann.
Warum, halten die länger? Warum, machen sie es einfach? So, ich nach Hause gekommen, die Tulpe genommen und dann eben ich als Mann. Was nimmt man als erstes? Das, was oben in der Schublade liegt. Eine Schere. Mit einer Schere geht das nicht. Eine Schere quetscht ein Blütenstängel zusammen. Dann habe ich das große große Fleisch Messer genommen und habe das mit dem Messer gemacht. Und dann konnte man sehen, wie super schön das geht. Der Schnittpunkt war ganz klar und ganz sauber und man hat ganz klar gesehen, dass sich der Querschnitt vergrößert, wenn man es mit einem Messer schräg anschneidet. Ein Blüten Stängel ist tatsächlich sehr ähnlich aufgebaut wie ein Haar und da habe ich mir gleich gedacht Das ist doch toll.
Eine Frau hat 80 bis 120000 Haare auf dem Kopf. Wenn ich jetzt die Haare so speziell in der Spitze anschneide, ich rede jetzt nicht von Form und Frisur, sondern nur die Haarspitzen. Da muss doch, wenn ich das mathematisch nachgerechnet, 270 % mehr Fläche, da muss die Frau das Gefühl haben, mehr Haare zu haben. So, das war der erste Gedanke. Dann habe ich die Blumen in die Vase gestellt und habe sie nach fünf Tagen wieder rausgenommen, weil sie nicht mehr frisch waren. Und dann konnte ich beobachten, dass die Blütenstängel sich alle in die Richtung gebogen hatten, in die ich sie vorher angeschnitten habe.
Das ist ein rein physikalisches Gesetz, eine kurze, kurz schiebt lang oder eine kurze Faser Struktur schiebt eine lange Faser Struktur, aber das war der Moment, wo ich Calligraphy erfunden habe. Ich habe gesagt Super, jetzt muss ich nur noch das Werkzeug erfinden, was Haare genau so anschneidet, und zwar immer gleich. Also mathematisch gesehen immer gleich, damit es keine Fehler Möglichkeiten gibt, keine Anwendungsfehler gibt. Das war jetzt heute vor, vor zwölf Jahren etwa. Dann habe ich mich auf den Weg gemacht, habe mein erstes Werkzeug selbst entwickelt und erfunden.
Das ist überhaupt nicht schön. Hab mir dann einen großen Hersteller gesucht in Deutschland, der mir das erste Werkzeug hergestellt hat. Das hieß damals Kurve Cut. Ja, das war so der Anfang. Und das ist jetzt, zehn Jahre später, haben wir ein sensationelles handwerkliches Werkzeug entwickelt mit einem Business Konzept drumherum, was seinesgleichen sucht. Und das Ganze ist ein Weg. Am Ziel ist man eigentlich nie.
Was ist Calligraphy Cut heute für dich oder was bedeutet es für dich?
Bis heute sind es wirklich zwei Dinge, die wir versuchen in eins zu vereinen. Das ist pure Leidenschaft für meine Kollegen und Kolleginnen, Haare anders zu formen, zu schneiden als jemals zuvor. Und das, was eben immer wichtiger wird, schon immer wichtig war, ist ja wirtschaftliche Faktor. Du hast ein USP, mit dem du deinen Kunden einen Mehrwert geben kannst, den die Kundin oder der Kunde auch gerne bereit ist zu zahlen, weil es diesen Schnitt vorher nie gab. Meine Fans sind unsere Kunden, meine Gegner oder Kritiker.
Falsch. Gegner sind es nicht. Meine Kritiker sind meine Kolleginnen und Kollegen, weil ich ja plötzlich mit einem neuen Werkzeug disruptiv auf den Markt aufgetreten bin, gerade mit Höhle der Löwen. In dem Moment habe ich ja dem Friseur die Fachkompetenz indirekt entzogen, indem ich im Fernsehen aufgetreten bin, das ein Millionenpublikum hatte. Und dieses Millionenpublikum hat nach meinem Auftritt die Friseursalons gestürmt und wollte ein Calligraphy Cut haben. Und die Friseure mussten ja in dem Moment verteidigen, was für ein Werkzeug sie aktuell haben.
Und damit haben sich ganz viele angegriffen gefühlt. Mittlerweile haben wir sehr, sehr viele Fans über 10.000 Anwender in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit dem Klickraten. Also wenn dir heute mal jemand traut etwas Negatives bei Facebook oder so zu posten, wird er gleich durch durch diese Fangemeinschaft korrigiert und zurückgerufen. Also ich muss da gar nichts mehr machen. Das ist wunderbar. Ja.
Und außerdem wird sowieso nur der angegriffen, der den Ball hat.
Ja, schöne Formulierung.
Noch eine Frage. Und zwar? Ich meine, was hat sich damals, als du, als du bei Höhle der Löwen aufgetreten bist, was hat sich denn auch für dich verändert?
Ich bin in ein anderes Business Umfeld hineingekommen. Vorher war ich Friseur, Unternehmer, Einzelunternehmer. Ich hatte das große Ziel. Ich wollte mal irgendwann 100 Salons besitzen. Bei sieben habe ich aufgehört. Das war mir zu langatmig. Das war mir zu schwierig im Detail. Und die Standorte? Das war mir alles zu kompliziert. Und dann kam in die Division mit Calligraphy. Und das ist auch heute noch mein Antrieb. Jetzt habe ich aber den Faden verloren. Die Hundert Salons haben mich rausgebracht.
Aber so ist es auf jeden Fall ein cooles Ziel.
Ja, das war ein cooles Ziel. Aber jetzt haben wir fast 2000, die es anwenden. Jetzt bin ich wieder beim Thema, tschuldigung. Also ich, ich komme aus der reinen, traditionellen Unternehmerfamilie. Mein Vater war auch Unternehmer und ich habe immer gedacht, so Fleiß und Erarbeiten, das ist alles das, was du machen musst. Man muss seine Finanzen selbst noch komplett kontrollieren. Das ist ja auch alles richtig. Aber durch „Höhle der Löwen“ bin ich plötzlich in ein völlig anderes Business Umfeld gekommen. Jetzt geht es um Conversion Rate. Also ich komme auf einen ganz andere Begrifflichkeiten und Lernphasen hinein.
Ich habe wirklich völlig neue Learnings als zuvor. Und das macht so ein Spaß, wenn plötzlich so Investoren wie in „Höhle der Löwen“ auf Dein Produkt gucken und begeistert sind und in der Sendung sagen, das ist ein Milliarden Business. Ja, und ich habe in dem Moment gedacht, also Milliarden die Zahl, die kann ich nicht mal schreiben. Also mir würde schon viel, viel weniger reichen. Die nehmen dann plötzlich den Deckel weg. Ich sage mal so den Deckel der Möglichkeiten. Du hast plötzlich grenzenlose Möglichkeiten. Ja, und durch diesen Auftritt der „Höhle der Löwen“ hat sich mein Leben wirklich komplett verändert.
Die Nachfrage ist explodiert, wirklich explodiert. Wir konnten die überhaupt nicht auffangen. Ja, nur versucht, möglichst viel aufzufangen. Was geht in hoher Qualität. Ja, und dann hat sich in meinem Leben viel verändert, weil ja mein Business anders geführt wird als Alleinunternehmer. Als Unternehmer liegt die ganze Kompetenz hauptsächlich bei dir und du holst dir Rat und Tat bei Wirtschaftsberater, wenn du dir diese leisten kannst. Steuerberater. Und so weiter. Jetzt ist das ein ganz anderes Business geworden. Ganz anders, und da musste ich wirklich sehr viel lernen, durfte ich sehr viel lernen.
Und immer noch.
Wie groß ist Calligraphy Cut heute?
Wir haben bei mir im Office in der Zentrale, in Deutschland etwa 20 Mitarbeiter in der Lagerverwaltung, Versand und Grafik. Also wir machen alles In Haus, im Moment noch. Wir haben einige externe Mitarbeiter und wir haben etwa 10.000 Anwender im Bereich Dach. Sind jetzt dabei, den Launch in den USA vorzubereiten. In Frankreich sind wir am Staat. Holland startet nächste Woche. Also wir wollen jetzt international expandieren und natürlich den deutschen Markt erweitern. Ich nenne das noch verdichten, aber natürlich in der Qualität weiter aufbauen.
Meine Marketing Managerin stand mit deiner Assistentin im Austausch für die Organisation dieser Folge und hat verlauten lassen, dass der Deal mit Judith Williams nie zustande kam. Was hat es damit auf sich?
Ja. Also, Höhle der Löwen ist ein unglaublich tolles Format für Startups. Es ist aber auch sehr gefährlich. Man kann in dieser Sendung ja auch wirklich mental hingerichtet werden mit seiner Idee wenn die da so drauf sind, die Löwen, die Investoren, dann machen die das. Bei mir ist es zum Glück nicht so gewesen. Bei mir haben sie sich ja gestritten und von fünf wollten vier investieren und haben sich gegenseitig überboten. Eine Zusage hatte ich in der Sendung dann an Judith Williams und Frank Thelen gegeben. Judith Williams hatte eine etwas andere Vorstellung, wie sie das Produkt groß machen würde.
Auch eine tolle Möglichkeit. Aber das war nicht Meine Möglichkeit. Das war überhaupt nicht meine Vision. Und dann war es wirklich das Beste man geht in Freundschaft auseinander. Und das haben wir auch geschafft. Frank Thelen hat uns mit sehr vielen Ideen und Kontakten geholfen und ist dann aber auch nach einer Zeit ausgestiegen. Aber das ist ein völlig normaler Prozess, wenn man den Weg geht, den ich jetzt gehe. Dass Investoren kommen, für eine Zeit etwas entwickeln, wieder gehen und andere kommen wieder dazu, die eine Vision weitertragen wollen, weiterentwickeln wollen.
Und das ist ja das Entscheidende weiteres Geld investieren wollen.
Rückblickend was den Prozess von Calligraphy Cut betrifft, irgendwas, was du anders machen würdest? Oder was ist dein größtes Learning? Oder hier? Das hätte ich vielleicht anders machen sollen?
Ja, das Wissen, was ich jetzt heute habe, speziell seit heute Morgen zum Beispiel. Morgen hatten wir mit einem Berater einen Termin, der genau meine Sprache spricht, der genau zu meiner Denkweise passt. Und den hätte ich schon vor drei Jahren treffen sollen. Und wenn der vor drei Jahren schon dabei gewesen wäre, wäre ich heute weiter, glaube ich sicher. Es geht ganz viel darum. Ich brauche immer jemand im Umfeld von mir, der mir ganz viel Struktur gibt. Ich bin der, der das mit großer Energie nach vorne treibt und immer nach Ideen, immer nach weiteren Ideen sucht.
Immer die Straße oder die Bühne sucht. Aber ich brauche jemand, der um mich herum komplette Strukturen aufbaut und da bin ich mir sicher, habe ich jetzt die richtigen Menschen gefunden und die hätte ich gerne schon vor zehn Jahren gehabt. Aber noch weiter zurück. Es ist tatsächlich der Weg. Wenn man ein Startup ist, ist es so entscheidend, die richtigen Partner an der Seite zu haben. Weil man hat ja nur eine gewisse Zeit mit seinem Produkt wachsen zu können, skalieren zu können. Und dafür ist es ganz entscheidend, die richtigen Partner zu finden zur richtigen Zeit. Und da könnte ich auch keinen Tipp geben.
Bauchgefühl reicht da nicht. Da muss man selbstkritisch sein.
Das gefällt mir gut, was du sagst. Also ich glaube, ehrlich zu sich selbst zu sein ist sehr, sehr wichtig, sich selbst zu kennen. Ja, wie du gerade gesagt hast, Struktur ist nicht deine Stärke. Und deswegen hast du dich jemanden gesucht, der dementsprechend in dein Alltag, in dein Unternehmen Struktur einbringt. Also diese Selbsterkenntnis finde ich super. Ja.
Ja und jeder, jeder, der bis heute auf meinem Weg dabei war, war richtig und keiner war falsch. Aber es verändern sich ja Ziele und dadurch auch die Menschen, die einen begleiten. Es ist nicht nur in Partnerschaften so, sondern eben im Business leben genauso. Und ein Unternehmen muss immer aktiv sein, muss sich immer wieder in Frage stellen und sich immer wieder dem Markt und den Herausforderungen anpassen. Wir haben unser Produkt komplett verändert. Ich bin in „Höhle der Löwen“ aufgetreten, da war es ein Lizenz Konzept und ein Kauf Konzept. Also man musste eine Lizenz bezahlen an mich, dass man es nutzen durfte.
Man musste noch das Werkzeug und das Seminar kaufen. Jetzt sind wir ein Subscription Modell. Also der Kunde muss gar nicht mehr investieren, er bekommt unser Know how, darf es für eine Zeit lang sogar testen. Und wenn er dann sagt okay, das will ich. Ab dem Zeitpunkt zahlt er dann eine Abo Gebühr, eine monatliche. Also das Produkt ist jetzt auch von der Vermarktungsstrategie genial. Aber ich sag dir eins, das mit Menschen zu kommunizieren, die durch Leidenschaft getrieben sind, also Friseure, muss man sehr viel erklären, wo denn die Vorteile in einem Abo sind.
Also Friseure sind doch immer noch die, die gerne besitzen ihr Werkzeug. Aber das gehört aus meiner Sicht der Vergangenheit an, du bist ja auch eine jüngere Generation. Du wirst bestimmt auch nicht den Anspruch, alles zu besitzen sondern du willst es haben. Und zwar jetzt. Und zwar so lange, wie es für dich gut ist. Und dann kommt was anderes.
Ich finde Veränderung wichtig und in Bezug auf das, was du gerade gesagt hast ‚Flexibilität‘ finde ich unfassbar wichtig. Ich bin 100 % bei dir. Okay. Vielleicht noch mal, um da noch mal Bezug zu nehmen. Du hast gerade das Thema Marketing angesprochen. Also du findest die Marketingstrategie, die du jetzt fährst, findest du genial? Ich habe vor kurzem mal in Facebook von der Diskussion mitbekommen. Da hat jemand geschrieben, wenn ein Produkt gut genug ist, du ein geniales Produkt hast, dann musst du nicht in Marketing investieren.
Du bist Unternehmer. Was sagst du so jemandem?
Ja, das ist Wunschdenken von denen, die ein Produkt entwickeln. Ganz ehrlich. Aber die Realität ist eine andere. Und Coca Cola, VW, Audi, Tesla. Alle machen Werbung, weil sie es machen müssen. Also ohne Marketing und Werbung kommt keiner aus. Das ist ja genial wenn du es nicht als Marketing wahrnimmst, sondern wenn du das Gefühl hast, du musst es haben, dann ist es genial. Das wäre für mich die Krux. Ich würde gerne noch noch viel mehr Geld zur Verfügung haben für Marketing, um Wachstum noch mehr zu beschleunigen.
Ja, sehe ich genauso. Vielleicht jetzt noch mal ein anderes Thema, um mal mal zurückzukommen. Ich meine, es liegt jetzt bei dir natürlich schon schon lange zurück. Aber was würdest du jemandem sagen, der jetzt frisch gründet? Der hat eine Idee und der möchte sich jetzt mit der Idee verwirklichen. Er will jetzt endlich Gas geben. Was rätst du so jemandem? Was rätst du einem jungen Gründer?
Ich möchte es anders sagen. Ich bin mal Marathon gelaufen, aber nicht oft, ein paar Mal. Und alle haben immer gesagt bei Kilometer, 35, 36, dann fängt das Sterben an. Dann hörst du auf, dann kannst du nicht mehr. Und ich habe das dann umgekehrt gemacht. Ich habe gesagt Okay, ich freue mich auf Kilometer 35, ab dem Zeitpunkt werde ich schneller laufen. Also ich habe mich einfach anders konditioniert und das hat funktioniert. Und das würde ich jetzt jedem Gründer sagen. Freue dich auf die Widerstände, die da kommen. Sei bereit dafür und nutze sie für dich, sie in einen Vorteil zu wandeln.
Ganz wichtig hätte ich diese Fähigkeit nicht, würde es Calligraphy heute nicht mehr geben. Und ich glaube auch viele andere Produkte nicht. Immer wenn ein Widerstand kommt oder ein Zweifel, hat man die Chance, sein Produkt zu schärfen oder zu verbessern. Ganz entscheidend also dadurch ist mein Produkt so unglaublich einzigartig geworden. Ich habe Kritik bekommen, aber es kann sie nicht halten. Das geht nicht. Es ist doch nur ein neuer Wein in den alten Flaschen. Nein ist es nicht. Ich werde das beweisen. Und dann habe ich es noch besser gemacht und noch besser gemacht. Das Design noch anders, die Marketing Strategie anders. Den Vertrieb anders. Also jedes mal Kritik. Also es muss eine das sagen, eine liebevolle Kritik sein.
Also keine beleidigende Kritik. Das geht nicht. Ja, also eine inhaltliche Kritik, darauf sollte sich jeder Gründer freuen, weil das ist die Chance, sein Produkt einzigartig zu machen.
Ich glaube, man muss unterscheiden zwischen konstruktiver und destruktiver Kritik. Ganz genau, ist die Person geeignet, mir an der Stelle Kritik zu geben. Aber ich finde das, was du gerade gesagt hast, so, so wertvoll. Aus Kritik, aus Fehlern, aus Rückschlägen. Da steckte Wachstum drin. Genial. Es ist Ritual im Erfolgsmensch Podcast, dass der Interview Gast, sein Lieblingsbuch oder das Buch, das dich am meisten geprägt hat, mitteilt.
Okay, das Lola Prinzip von Egli. Ich weiß nicht, ob du es kennst.
Und gerade jetzt, in dieser Zeit, wo ja Kriege wieder zum Alltag gehören. Es kommen Menschen auf dich zu. Noch mal mit Kritik oder so was kritisiert du in nichts und du hast die Chance von dem zu lernen. Wenn wir aufhören zu kritisieren, haben wir ein harmonisches Leben.
Ich finde es gut, dass du jetzt Lola Prinzip sagst. Lola Prinzip ist ein Buch, was mich wirklich auch geprägt hat, ganz ein tolles Buch. Ja.
Danke schön.
Abschließend Frank Was ist Dein ganz persönliches Erfolgsgeheimnis? Jetzt bin ich gespannt, was kommt. Im Vorfeld haben wir gesagt Es gibt keins, wir haben da vorher schon gesprochen. Und dann haben wir uns geeinigt, dass es ja nicht dieses eine Erfolgsgeheimnis gibt. Aber ich bin gespannt, was du jetzt sagst.
Beharrlichkeit, Beharrlichkeit, Beharrlichkeit, Glaube an dein Ziel und kämpfe dafür. Wenn du die Eigenschaft nicht hast, geh nicht in ein Startup. Gründe kein Startup.
Genial. Vielen, vielen Dank für das coole Gespräch mit ihr, Frank. Danke.
Sehr gerne.
Und gerne. Ich wünsch. Maximalen Erfolg.
Danke. Wir werden alles dafür tun und beharrlich sein.